Quirlig, cool und virtuos

Lauterbacher Anzeiger: Quirlig, cool und virtuos
Klangbezirk begeistert in der Lauterbacher Stadtkirche. Foto: Buchhammer

11.06.2019 - Lauterbacher Anzeiger
von Linda Buchhammer

Quirlig, cool und virtuos

Das Ensemble Klangbezirk begeistert sein Publikum in der Stadtkirche mit musikalischer Bandbreite von Jazz, Rock und Pop bis zum Volkslied

LAUTERBACH. Coole Beats, glasklare Stimmen, virtuoser Gesang und mitreißende Bühnenpräsenz: Im Rahmen der Lauterbacher Pfingstmusiktage machten die Protagonisten des zweiten Konzertes am Samstag ihrem Namen alle Ehre. Schon wenige Minuten nach Beginn ihres Konzertes erklärten die Vokalakrobaten vom international renommierten A-cappella-Ensemble Klangbezirk die Stadtkirche zum soundstarken „Klangbezirk“.

Rund 170 Zuhörer konnte Tim Brod in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Lauterbacher Pfingstmusiktage am Abend begrüßen, bevor das Duo Klangbezirk mit zwei weiteren Tonkünstlern das seit Jahrzehnten etablierte Musikfestival unter der Schirmherrschaft von Baronin Kathleen Riedesel zu Eisenbach mit künstlerischer Brillanz und Professionalität zu einem besonderen Highlight machten.

Eindrucksvoll und überzeugend sangen sich die Vokalartisten Tanja Pannier, Matthias Knoche, Barbara Bürkle und Erik Leuthäuser mit ungekünstelter Natürlichkeit, stimmlicher Ausstrahlungskraft und Power in die Herzen ihres Publikums. Im Mix von Persönlichkeit, lockeren Moderationen und wechselnden Choreografien präsentierte das Ensemble im Solo- und Tutti-Groove eine facettenreiche Bandbreite ihrer Musikgenre. Kurzum: Gekonnte Improvisationen undEigenkompositionen vom Jazz, über Rock und Pop, bis hin zum geschmeidigen Volkslied mit inhaltlicher Tiefenschärfe.

Quirlig-genial startete die Formation mit der Eingebung „Back to the Garden“, begegnete auf ihren Pfaden Michael Jacksons „Man in the Mirror“ und landete über ein asiatisches Liebeslied vom „Kleinen Würmchen“ bei einem gesanglichen Abenteuer sondergleichen. „Wenn es etwas schräger klingt, ist das Jazz“, warnten Pannier und Knoche die Zuhörer mit humorvollem Augenzwinkern und legten zugleich mit ihrer hammermäßigen Hommage los. Sodann riss das Duo in Form eines Jazz-Medleys in fünf Minuten sage und schreibe 40 alte und neue bekannte Songs der polyrhythmischen Szene vom Stapel und meisterte zugleich einen Bühnenauftritt, in dem die Euphorie und Leidenschaft zum Singen nur so glühten.

„Die Gedanken sind frei“, kehrten die Höhenflieger im jubelnden Applaus der Zuhörerschaft zu ihren Gesangspartnern zurück und servierten einen gewaschenen „Overkill“ (Rundumschlag). Zur Abrundung der emotionsgetränkten Botschaften vor der kleinen Pause weckte das Ensemble noch in hellsten Tönen das wachsende Gefühl für soziales und politisches Bewusstsein mit einem entzückenden Arrangement von Curtis Mayfields „People get ready“.

Zweifelsohne schien die Chemie zwischen den vier befreundeten Sängerinnen und Sängern zu stimmen. Frisch fröhlich lieferten sie auch im zweiten Block einen Hörgenuss nach dem anderen. Ihre Neuinterpretationen von Songs wie „Roxanne“, „All I Wanna do“, „You´re the one“ oder „The Way you make me feel“ verschmolzen mit dem kreativen Esprit eines jeden einzelnen zu einer berauschenden Harmonie. Und selbst in ihrer musikalischen Spontanität und Improvisation waren sie nicht zu toppen. „Nur mal so“ lud Pannier das Publikum zu einer gemeinsamen Gesangseinlage und steigerte die Interaktionen mit der Bitte um mehrere Liedvorschläge für ein schönes, intuitives Cross-over. Liedtitel bekam der „Klangbezirk“ zuhauf, das Ergebnis entfaltete nach allen Regeln der Kunst in der Kirche seine Wirkung.

„Unglaublich, was man mit seiner Stimme alles anstellen kann“, brachten mehrere Konzertbesucher ihr Staunen und zugleich die Bewunderung über die Künstler aus Berlin und Stuttgart zum Ausdruck. Am Ende des Programmes übergab das Publikum den Lohn des Künstlers und bedankte sich mit einem immerfort andauernden Begeisterungssturm für die „hammermäßigen“ Leistungen. Die Zugabe war gesichert.

Quelle: Lauterbacher Anzeiger, "Quirlig, cool und virtuos", 11.06.2019

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