23.02.2019 - Oberhessische Zeitung

Mittelalter-Poesie und Flaschen-Gitarre in Lauterbach

Ein Alter von Mitte Vierzig wird gerne mit einer „Midlife Crisis“ assoziiert. Die Pfingstmusiktage in Lauterbach fanden im vergangenen Jahr immerhin schon zum 46. Mal statt – doch von Altersschwäche oder altersbedingter Sinnsuche kann beim alljährlichen Musikfestival in der Kreisstadt keine Rede sein. „Die Begeisterung für unsere Pfingstmusiktage ist ungebrochen, und das seit 1973“, zog Claudia Regel als künstlerische Leiterin auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Lauterbacher Pfingstmusiktage ein äußerst positives Fazit der letztjährigen Veranstaltungsreihe.

LAUTERBACH - (eig). Ein Alter von Mitte Vierzig wird gerne mit einer „Midlife Crisis“ assoziiert. Die Pfingstmusiktage in Lauterbach fanden im vergangenen Jahr immerhin schon zum 46. Mal statt – doch von Altersschwäche oder altersbedingter Sinnsuche kann beim alljährlichen Musikfestival in der Kreisstadt keine Rede sein. „Die Begeisterung für unsere Pfingstmusiktage ist ungebrochen, und das seit 1973“, zog Claudia Regel als künstlerische Leiterin auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Lauterbacher Pfingstmusiktage ein äußerst positives Fazit der letztjährigen Veranstaltungsreihe. Auch Fördervereinsvorsitzender Tim Brod wertete die Pfingstmusiktage 2018 als sehr gelungen und dankte den ehrenamtlichen Helfern, die im Hinter- und Vordergrund gewirkt hätten. Ein besonderes Lob richtete Brod auch an Kath-leen Riedesel Freifrau zu Eisenbach, die im vergangenen Jahr erstmals die Schirmherrschaft über die Lauterbacher Pfingstmusiktage übernommen hatte. Claudia Regel dankte Kathleen Riedesel darüber hinaus, dass sie nicht nur an den Konzertterminen durch ihre persönliche Anwesenheit ihr Interesse bekundet, sondern auch im Bekanntenkreis geworben und viele musikbegeisterte Erstbesucher in die Konzerte gelockt habe.

Die Mitgliederzahl des Fördervereins bleibt mit 139 stabil, denn zwei ausgeschiedenen Mitgliedern standen im Vereinsjahr 2018 auch zwei Neueintritte gegenüber. „Dennoch haben wir wie alle Vereine heutzutage ein Problem mit der Altersstruktur und müssen uns Gedanken machen, wie wir neue Mitglieder gewinnen“, gab Vorsitzender Brod zu bedenken. Viele Freunde und Förderer der Lauterbacher Pfingstmusiktage gehören dem Verein schon seit Jahrzehnten an.

Ehrungen

Bei der Versammlung im Hotel Schubert standen auch einige Ehrungen an. Für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Heidi Hausmann-McAven und Erwin Fauß, für 30 Jahre Mitgliedschaft Beate Hardt, Jörgen Ludwig Westermeier und Hannelore Visse. Seit 35 Jahren gehört Dieter Müller den Pfingstmusik-Freunden an. Alle Jubilarinnen und Jubilare dürfen sich über eine Freikarte für ein beliebiges Konzert der diesjährigen Pfingstmusiktage freuen.

Das Programm

Claudia Regel stellte das Programm für die 47. Lauterbacher Pfingstmusiktage vor, die vom 8. bis 10. Juni 2019 stattfinden. Darin gibt es einmal mehr eine große Bandbreite für die Musikfreunde aus der Region – von mittelalterlicher Poesie über alte Klassiker bis hin zur Musikolympiade für Kinder und kurios-kreativen Tönen auf der Pfandflaschen-Gitarre. Das Eröffnungskonzert findet dieses Mal in der evangelischen Kirche in Frischborn statt. Auftreten wird dort das Ensemble „Trigon“ mit der bekannten Blockflötistin Kerstin de Witt. Das Vokalquartett „Klangbezirk“, zusammengesetzt aus früheren Mitgliedern des Bundesjazzorchesters, kommt ebenfalls am Samstag in der Stadtkirche Lauterbach zu Gehör. Dort empfiehlt sich dann am Sonntagvormittag ein Besuch des Pfingstgottesdienstes unter Begleitung durch die Lauterbacher Jugendkantorei. 

In der Aula des AvH freut sich dann am Sonntagnachmittag unter dem Titel „Auf die Plätze-fertig-los!“ ein Familienkonzert für Kinder und Erwachsene auf Besucher. Spanisch geprägte Musik mit dem Römerberg-Quartett und dem international renommierten Gitarristen Christian Reichert steht ebenfalls am Sonntag im Rokokosaal des Hohhauses auf dem Programm.

Der Sonntagabend sieht ein festliches Pfingstkonzert in der Stadtkirche mit der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, interpretiert durch ein groß besetztes Orchester, zu der die Kurpfalzharmonie Heidelberg sowie der Organist Stefan Kießling an der Orgel zählen.

Musik in ihrer ganzen Bandbreite ist am Pfingstmontag beim Gottesdienst in der Stadtkirche zu hören, den das Lauterbacher Vokalensemble unter Leitung von Claudia Regel mit anspruchsvollen Chorwerken gestaltet.

Zum Abschlusskonzert im „Posthotel Johannesberg“ verwandelt sich dann ganz normales Leergut zu erstaunlichen Allround-Instrumenten, wenn das „GlasBlasSing Quintett“ seinen Auftritt hat.

Karten für die Pfingstmusik-Konzerte gibt es in den Lauterbacher Buchhandlungen „Das Buch“ und „Lesezeichen“ sowie im Internet unter www.reservix.de. Die Programm-Flyer gibt es bereits im evangelischen Gemeindehaus.

Quelle: Oberhessische Zeitung, "Mittelalter-Poesie und Flaschen-Gitarre in Lauterbach" , Link zur Quelle, 23.02.2019