WECHSEL Freunde und Förderer der Lauterbacher Pfingstmusiktage: Fauß kandidiert nicht mehr / Programm vorgestellt

LAUTERBACH (mgg). TimBrod ist neuer Vorsitzender der Freunde und Förderer der Lauterbacher Pfingstmusiktage. Sein Vorgänger Erwin Fauß kandidierte nach 20Jahren im Amt nicht mehr. Brod war vier Jahre lang Rechner des Vereins gewesen, in dieses Amt wurde Sabine Döring-Grimm gewählt. Der neue Vorsitzende kündigte an, dem leichten Rückgang der Mitgliederzahlen entgegenzusteuern. 

Anfang 2012 hatte der Verein 146 Mitglieder, ein Jahr später 145. Jetzt sind es 142. Brod und Fauß waren sich einig, dass diese Entwicklung noch nicht besorgniserregend sei. Allerdings müsse sie frühzeitig gestoppt werden. Hierzu müssten insbesondere jüngere Menschen für die Musik im Allgemeinen und dann auch für die Pfingstmusiktage und ihren Förderverein gewonnen werden.

Als Erwin Fauß vor zwei Jahrzehnten zum Vorsitzenden gewählt worden war, war er nicht einmal Mitglied des Vereins, was er aber sofort geändert hatte (der langjährige Rechner Harm Hartig war zu keinem Zeitpunkt Mitglied). Die damalige Kantorin Karin Sachers hatte ihn in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter der Lauterbacher Stadtverwaltung zur Hauptversammlung eingeladen. In der Sitzung war ein Nachfolger für Brigitte Keutzer gesucht worden, und Erwin Fauß hatte spontan zugesagt. 

„Ich wusste noch gar nicht, was auf mich zukommt –es ist aber auch nichts Schlimmes auf mich zugekommen“, so Fauß. In all den Jahren habe er Freunde gefunden sowie Musik und Musiker kennengelernt. Im Verein und dessen Vorstand habe stets ein guter Arbeitsstil vorgeherrscht: „Es hat menschlich immer gestimmt.“ Jeder trage bei, was er beitragen könne – unabhängig von seinem Amt. 

Dass er nicht mehr kandidiere, habe einen einzigen Grund: „Es ist dieser banale Satz: Wenn es am besten ist, muss man aufhören. Es sind so viele gute Leute um mich herum –da ist es gut, die Arbeit zu übergeben.“ Er wolle sich nicht von den Pfingstmusiktagen zurückziehen, sondern die Verantwortung als Vorsitzender an Jüngere übergeben, die „auf zeitgemäßere Art und Weise“ Menschen ansprechen könnten. TimBrod und der Vorstand sprachen Fauß große Anerkennung aus. Kantorin Claudia Regel sagte, Fauß sei ihr am Beginn ihrer Zeit als Festival-Leiterin eine große Stütze gewesen. „Ich konnte Dich alles fragen, zur Not auch noch einmal.“

Regel stellte den Anwesenden das Programm der nächsten Pfingstmusiktage vor, deren Programm-Faltblatt sie
ausgab. Am Samstag, dem 7. Juni, geht es um 17 Uhr im Rokokosaal des Lauterbacher Hohhauses mit dem Harfenduo BelArpa und Musik von Mozart, Debussy, Tournier und anderen los. Am selben Tagum 20 Uhr spielt das Mutare Ensemble den Dekalog von Gerhard Müller-Hornbach. Mit diesem Programmpunkt möchte Claudia Regel daran anknüpfen, dass die Pfingstmusiktage vor vier Jahrzehnten als Festival für Neue Musik ihren Anfang nahmen.

Am Sonntag, dem 8. Juni, gibt es um 15 Uhr in der Aula des Lauterbacher Gymnasiums ein Kinder- und Familienkonzert mit dem Ensemble Die Blecharbeiter. Um 16.30 Uhr führen der Sänger Knut Schochund der Gitarrist Carsten Linckeine Bearbeitung von Franz Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ auf, wobei Linck den Nachbau einer Gitarre aus Schuberts Zeit spielt. Das große Chorund Orchesterkonzert am Sonntag um 20 Uhr in der Stadtkirche beinhaltet das zweite Cello-Konzert und die Nelson-Messevon Joseph Haydn sowie „Palladio“ von Karl Jenkins. Gastdirigentin ist Hannelotte Pardall, das Solo-Cello spielt Friedemann Pardall. Mit Musik und Tanz aus Ungarn mit dem Ensemble Zengö geht das Festival am Montag, dem 9. Juni, um 12 Uhr in der Aula des Gymnasiums zu Ende. Die beiden musikalischen Pfingstgottesdienste, die ins Festival integriert sind, sind am Sonntag und Montag jeweils um 10 Uhr in der Lauterbacher Stadtkirche.

Für die musikalische Umrahmung der Hauptversammlung sorgte das Lauterbacher Vokalensemble unter Claudia Regels Leitung.

 

Quelle: Printausgabe Lauterbacher Anzeiger, "Tim Brod ist neuer Vorsitzender", Link zur Quelle, 18.02.2014