Tolle Musik "von großen und kleinen Tieren"

Ensemble Confettissimo gab ein gelungenes Konzert

erschienen bei Lauterbach-Anzeiger am 30.05.2012 

von Martin G. Günkel - LAUTERBACH.  Viele Möglichkeiten der Musik vom A-Capella-Gesang bis hin zur Soundcollage sind Thema des Programms "Von großen und kleinen Tieren", das das Kölner Ensemble Confettissimo im Rahmen der 40. Lauterbacher Pfingstmusiktage in der Aula der Sparkasse in Lauterbach aufführte. Dieses "Konzert für Menschen ab 4 Jahren" begeisterte sowohl die Kinder als auch ihre Eltern. Alle gingen begeistert mit.

Jutta Simon-Alt (Oboe, Gesang). Roland Garbusinski (Tenorsaxophon, Small Percussion. Gesang), Anke Held (Gesang, Small Percussion) und Matthias Ebbinghaus (Klavier, Cajón, Gesang) fanden sofort einen Draht zu ihrem Publikum. Sie haben reichlich Erfahrung als Musikpädagogen, die in die Gestaltung ihrer Programme einfließt. Gegründet wurde das Ensemble 2001, das in Lauterbach aufgeführte Programm ist das erste von mittlerweile dreien.

Lustige szenische Elemente, eigens geschriebene Kinderlieder und kleine Arrangements bekannter Melodien aus verschiedenen Genres ergeben in dem Programm ein stimmiges Ganzes.

Den Beginn markierte eine Vorstellung der Oboe und des Saxophons, wobei auch kleine Anmerkungen zur Geschichte dieser Instrumente gemacht wurden. Klavier und Schlaghölzer folgten. Dass auch der eigene Körper als Pereussion-Instrument dienen kann — insbesondere die Wangen mit dem Mund als Resonanzkörper —, führte das Quartett eindrucksvoll vor.

Die großen und kleinen Tiere, die im Titel des Programms genannt werden, bildeten dabei stets den roten Faden. Das eröffnete die von den Musikern reichlich genutzten Möglichkeiten, unterschiedliche lautmalerische Aspekte von Musik zu beleuchten. Das „Katzenduett" von Gioacchino Rossini sei als Beispiel genannt —oder auch das von Matthias Ebbinghaus geschriebene Klavierstück "Zum Kuckuck!", das auf abwechslungsreiche Weise ein kuckuckartiges Motiv aus zwei Noten durchspielt. Diese Komposition illustriert aber auch musikalisch, wenn sich Ebbinghaus zwischendurch beispielsweise am Kopf kratzt, eine An der Illustration, wie sie insbesondere in Filmen verbreitet ist.

A-Capella-Gesang gab es bei "Der Floh" von Erasmus Widmann, das das Ensemble mit einer Flohzirkus-Nummer szenisch illustrierte. Die Anmoderation dieser Nummer münzten die Musiker auf Lauterbach: "Ich hab' in Lauterbach mein' Floh verlor'n."

Das Ensemble zeigte den Kindern die "Geheimschrift der Musiker", die Noten. Zugleich machte das Quartett deutlich, dass es neben dem Komponieren und dem Spielen auskomponierter Musik auch die Möglichkeit der Improvisation gibt. Die Kinder waren auch zu einer Improvisation eingeladen — nicht jedoch zu einer musikalischen, sondern zum Malen einer Unterwasser-Szenerie. Damit wurde spontanes Kreieren gezeigt und zugleich über den Tellerrand der einen Kunstform hinaus geblickt. Die Musiker gestalteten mit ihren Instrumenten eine Soundcollage, die Bilder von Wasser hervorrief.

Angesichts der deutschen Unsitte, auf den Zahlzeilen eins und drei zu klatschen, wenn die zweite und die vierte die richtigen wären, war es erfreulich, dass das Ensemble auch das richtig vermittelte. "The Lion Sleeps Tonight" war der Song dafür.

Quelle: Printausgabe Lauterbacher Anzeiger, "Tolle Musik von großen und kleinen Tieren", Link zur Quelle, 30.05.2012

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