Zupfen, Blasen, Singen

Lauterbacher Anzeiger: Zupfen, Blasen, Singen - 09.05.2015

Zupfen, Blasen, Singen
FESTIVAL 43. Lauterbacher Pfingstmusiktage vom 23. bis 25. Mai bieten eine große Bandbreite musikalischer Ensembles

Von Michaela Rojahn

LAUTERBACH (roj). Ein großes Orchester, eine Band, zwei Jazztrios sowie mehrere Instrumentalquartette und Chöre – bei den 43. Lauterbacher Pfingstmusiktagen ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Vier Gitarren spielen am Samstagnachmittag zum Auftakt in der Kirche in Frischborn. Das Take Four Gitarrenquartett widmet sich mit Vorliebe anspruchsvollen, musikalischen Schätzen. Ausgestattet mit Bass- und Oktavgitarre verspricht das Programm „Orient Express meets Tango“ ungewöhnliche Stimmungen und frische Arrangements.
Sechs Frauenstimmen erfüllen am Samstagabend den Raum der Stadtkirche mit satten Vokalklängen. Das Ensemble LaCappella unternimmt eine farbenfrohe Exkursion in die gleichstimmige Vokalmusik verschiedener Epochen. Leidenschaftlich und mit purer Singfreude interpretieren die jungen Hessinnen Jazzstücke, Popsongs und Volkslieder.
Traditionsreicher Vokalsound erklingt am Sonntagmorgen im Gottesdienst in der Stadtkirche. Das Lauterbacher Vokalensemble wird mit Werken von Monteverdi, Byrd und Pärt den Gottesdienst gestalten. Die neue Lauterbacher Pfarrerin Dorothea Göbel wirkt mit Liturgie und Predigt erstmals bei den Pfingstmusiktagen mit.

Sonntag gehört Instrumenten
Witziges Musiktheater aus Klassik und Jazz gibt es beim Familienkonzert zu hören. Das Pindakaas Saxophonquartett lässt Kinder ab fünf Jahren die „Abenteuer des Monsieur Sax“ miterleben. Der schrullige Erfinder Sax konstruiert verrückte Musikexperimente und feiert schließlich in seiner Werkstatt die Geburt des Saxophons, eine Geschichte, die durch die Musik erzählt und von Schauspieler Martin Heim genial interpretiert
wird.

Einen Gegenentwurf zum maximalen Sound von vier Saxophonen bietet die minimal global chamber music des trio lézarde jazz. Das Programm „sich sonnen“ lockt Klangsucher und Experimentalisten in die glanzvolle Kulisse des Rokokosaals im Lauterbacher Hohhaus. Mit herausfordernden Improvisationen mäandern Anka Hirsch, Meike Goosmann und Christoph Hillmann zwischen zeitgenössischem europäischen Jazz, Neuer Musik und Weltmusik und sorgen für ein hellwaches Bad in der Sonne.

Pompös und gewaltig – das Festliche Pfingstkonzert ist der strahlende Höhepunkt des Festivalprogramms. Die Lauterbacher Kantorei bildet vereint mit Gastsängern aus ganz Deutschland den festlichen Pfingstchor. Gemeinsam mit concerto classico frankfurt und den Gesangssolisten, angespornt durch Gastdirigent Christoph Siebert, wächst dieses einmalige Ensemble über sich selbst hinaus. In diesem Jahr werden Beethovens Chorfantasie und Schuberts Messe B-Dur aufgeführt.

Montags kein bisschen müde
Statt eines gemütlichen Ausklangs bietet Tag drei des Festivals eine energiegeladene Reprise des Wochenendes: Jazztrio und Jugendchor gestalten gemeinsam den Gottesdienst am Montagvormittag.
Die Sängerinnen der Lauterbacher Jugendkantorei interpretieren u.a. John Rutters berührende Hymne „For the beauty of the earth“ und das Segenslied „Let us go in peace“. Heiko Ommert (Saxophon), Annette Schulz (Klavier) und Berthold Möller (Schlagzeug) begleiten den Chor und haben auch Gelegenheit für eigene Improvisationen über Jazz-Standards. Am Schluss steht eine Band. The Old Dance School aus Birmingham beschließt am Nachmittag die Lauterbacher Pfingstmusiktage mit ausgeklügelten Folkarrangements. Mal eingängig fesselnd, mal dezent lyrisch prägen die Eigenkompositionen des Gitarristen Robin Beatty das Konzert.

Quelle: www.lauterbacher-anzeiger.de, "Zupfen, Blasen, Singen", Link zur Quelle, 09.05.2015

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